Ein Sanitätskurs der besonderen Art fand in den vergangenen Wochen in Waldsassen statt. Die Mehrzahl der Teilnehmer ist aber gar nicht beim Roten Kreuz aktiv.
Der „Grundlehrgang Sanitätsdienst“ gilt als Basis für die Ausbildung Ehrenamtlicher bei Hilfsorganisationen wie dem Bayerischen Roten Kreuz. Dabei werden die Maßnahmen einer Erstversorgung wie Blutdruck-, Puls-, und Blutzuckermessung trainiert sowie die Erste-Hilfe-Kenntnisse verfestigt.
Ein solcher Kurs, bestehend aus rund 50 Unterrichtseinheiten, fand jetzt in Waldsassen statt – allerdings nicht im Rotkreuzheim. „Aufgrund der Vielzahl an Teilnehmern aus der Feuerwehr Waldsassen haben wir uns entschieden, den Kurs hier zu halten“, erklärt Lehrgangsleiter und Notfallsanitäter Helmut Zeitler über das Feuerwehrhaus als Unterrichtsort. Mit den Ausbildern Melissa Wagner, Philipp Hundhammer, Wolfgang Rosner, Theresa Mauerer und Daniel Schmidkonz wurden die Reanimation geübt und Verbände gewickelt, aber auch der Abtransport von Verletzten und die Einsatztaktik bei einer Großschadenslage besprochen.
Der Teilnehmerkreis setzte sich zusammen aus Aktiven der Feuerwehren Konnersreuth und Waldsassen, der BRK-Bereitschaft Waldsassen und den Wasserwachts-Ortsgruppen Mitterteich und Waldsassen. „Wir wollen nicht die Tätigkeiten des Roten Kreuzes bei uns im Ort übernehmen“, stellt Feuerwehr-Kommandant Tobias Tippmann klar. „Wir möchten lediglich vorbereitet sein auf spezielle Einsätze, bei denen auch für uns medizinisches Wissen von Vorteil ist.“
Dies sei bei Personenrettungen über die Drehleiter der Fall, wenn etwa Patienten zu schwer sind, um sie die Treppe hinunterzutragen oder ein besonders schonender Abtransport vonnöten ist. Aber auch zu sogenannten „First-Responder-Einsätzen“ wurden die Waldsassener Floriansjünger gerufen. „Da ist es schon gut, wenn einige Aktive nochmal eine vertiefte Ausbildung haben, die über den normalen Erste-Hilfe-Kurs hinausgeht.“
Lehrgangsleiter Helmut Zeitler konnte nach den drei Prüfungen, einer praktischen mit Abarbeitung eines Fallbeispiels, einer schriftlichen mit Theoriefragen sowie einer Reanimationsprüfung, allen Teilnehmern die Lehrgangsurkunde überreichen. Trotz der guten Ergebnisse forderte er die Teilnehmer auf, viel Praxiserfahrung zu sammeln: „Die Inhalte sitzen jetzt, müssen aber ständig wiederholt werden. Das kann man nur durch ständiges Üben machen und durch Praktika im Rettungs- und Sanitätsdienst.“
Wichtig war den Verantwortlichen auch zu betonen, wie gut die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Rotem Kreuz durch einen solchen Kurs verbessert wird: „Jeder bekommt so auch etwas von der anderen Seite mit und kann mal hineinschnuppern. Schlussendlich kommt das den Bürgern nur zu Gute.“
Mit dabei waren Roman Kirschbaum, Michael Dietl, Günther Robl, Benedikt Futterer, Dominik Zottmeier, Julius Wilholm, Timo Saller, Christian Urbanek, Feline Gmeiner (alle Feuerwehr Waldsassen), Manfred Günther, Philipp Schwan (beide Feuerwehr Konnersreuth), Mohammed Radwan (Wasserwacht Mitterteich), Andreas Leiß (Bereitschaft Waldsassen).