Treppensturz, Zimmerbrand, Menschen unter einer Metallplatte. Und zum Schluss die Suche nach einer vermissten Person. An Schlaf war nicht zu denken, als der Nachwuchs von Feuerwehr und Rotem Kreuz unter realen Bedingungen das Helfen übte.
Was für Berufsfeuerwehren in Großstädten Alltag ist, simulierten Mitglieder von Jugendrotkreuz und Jugendfeuerwehr am Wochenende. Dabei erwischten sie keine “ruhige” 24-Stunden-Schicht.
Nach Dienstbeginn stand zunächst das Überprüfen der Gerätschaften und Fahrzeuge auf dem Programm. Dabei standen den Teilnehmern alle Fahrzeuge der Feuerwehr Waldsassen sowie zwei Rettungswagen, ein Krankenwagen und das Fahrzeug der Helfer vor Ort als “Notarzteinsatzfahrzeug” zur Verfügung. Wenig später ging es los. Mit einem Fahrradsturz an der Grotte, einer Fahrbahnreinigung in der Schulstraße sowie einigen kleineren weiteren Einsätzen war bereits am Vormittag einiges geboten.
Fortbildung, Spiel, Spaß
Nach der Mittagspause waren eingeklemmte Personen unter einer Metallplatte, eine Reanimation und ein Verletzter nach einem Treppensturz zu versorgen. Abends wurde es dann dramatisch: Während eines Rettungsdiensteinsatzes geriet in der Wohnung ein Ofen außer Kontrolle und es entwickelte sich ein Zimmerbrand. Dabei durften sich die Betreuer der jeweiligen Gruppen als Einsatzleiter oder Fahrzeugführer beweisen. An Schlaf war aber auch nach diesem Einsatz nicht zu denken. Nachdem mehrere Personen auf der Schwanenwiese vermisst wurden, gab es hier noch eine Personensuche.
Die Zeit zwischen den Einsätzen nutzten die Nachwuchskräfte ebenfalls: “Hier stand Fortbildung aber auch Spiel und Spaß auf dem Programm”, so die Jugendleiter, Felix Kubitschek von der Feuerwehr und Florian Müller vom Jugendrotkreuz. Am Morgen noch einmal der Alarmgong: “Verkehrsunfall, eingeklemmte Person”, hieß es hier. Ein Auto war von der Fahrbahn abgekommen und hatte eine Fahrradfahrerin erfasst. Dabei war sowohl diese als auch eine Insassin eingeklemmt.
“Verletzte” geschminkt
Die “Verletzten” waren täuschend echt durch das Team Notfalldarstellung vom Roten Kreuz in Waldsassen geschminkt, Brandrauch wurde mit Nebel simuliert und sogar eine Ölspur täuschend echt nachgestellt. “Müde, aber sehr zufrieden”, wie es hieß, zogen die Verantwortlichen am Schluss Bilanz. Nach dem Dienstende stand fest: Der Nachwuchs ist auf einem guten Weg.
“Sicher gibt es immer Sachen, die man verbessern kann. Perfektion in diesem Bereich gibt es fast nicht”, so Florian Müller. Wichtig gewesen sei die Zusammenarbeit zwischen Jugendrotkreuz und Feuerwehr. “In einer Zeit, in der immer weniger Menschen ein Ehrenamt ausüben, ist es umso wichtiger, dass die Organisationen eng und unkompliziert zusammenarbeiten”, so Felix Kubitschek. “Es war ein gutes Miteinander, auch außerhalb der Einsätze.”
Quelle Text: onetz.de